Als am Samstagnachmittag die Gefechte mit der Degenwaffe aufgerufen wurden, ging es in der Halle an der Jahnallee sogar richtig eng zu: Alle acht Bahnen waren besetzt und die Zuschauer mussten Platz machen. „Wenn dann fast 40 Fechterinnen und Fechter gleichzeitig ihre Wettbewerbe haben, muss man sich gut überlegen, wie das hinhaut“, berichtete Abteilungsleiter Rainer Volk im Anschluss an das Turnier. Um lächelnd hinzuzufügen: „Aber das Problem einer Überfüllung der Halle hätten andere Fechtturniere gerne.“
Als erste waren bereits am Mittag die Säbelfechter gestartet. Als zwei Stunden später die Florett-Wettbewerbe anstanden, stellten Besucher, die das Turnier-Geschehen einige Jahre ‚geschwänzt‘ hatte, erstaunt fest: „Oh, hier ist ja wieder richtig was los.“ Insgesamt gab es an diesem Tag fast sieben Stunden lang Fechtsport. Eine Gruppe Fechter aus Friedrichshafen erklärte ihren Anreiz, den weiten Weg vom Bodensee in die Barockstadt auf sich zu nehmen, mit dem Satz: „Wir hatten gehört, bei Euch sei die Stimmung sehr gut – und genauso war’s.“
Das galt auch für das traditionelle gemütliche Beisammensein am Abend, das die RTV-Verantwortlichen jedoch nur mit Vorsicht genossen, stand doch am Sonntag noch das Kinder- und Jugendturnier an. Da die Veranstaltung vom Südbadischen Fechterbund erstmals als Ranglisten-Turnier zur Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft angesetzt war, hieß das Motto für die Mitglieder des Kampfgerichts: „Höchste Konzentration – alles muss stimmen“.
Mit über 50 Startern, die teilweise bis aus dem Stuttgarter Raum, aus Freiburg und aus Konstanz nach Rastatt gekommen waren, fiel auch hier die Bilanz sehr gut aus. Verwundert zeigten sich einige Betreuer indes über die geringe Resonanz südbadischer Vereine. „Wie kann es sein, dass hier ein Qualifikationsturnier ist – und Vereine wie Lahr, Offenburg, Rheinfelden und Villingen bleiben weg?“, fragte ein Trainer.
„Wir sind trotzdem auch mit dem Sonntag zufrieden. Wir hatten eine Menge eigene Fechter am Start, die ihr erstes Turnier bestritten – und entsprechend nervös waren“, so die Abteilungsleitung, die zugleich die Unterstützung der Eltern, Inaktiven und Sponsoren lobte. Als richtige Entscheidung erwies es sich für die RTV-Fechter auch, erstmals Bahnen und Melder-Anlagen bei einem Turnier-Ausstatter zu leihen. „Schaut richtig professionell aus“, lobten viele Gäste das Gesamtaussehen der Halle.
Sportlich konnten die Gastgeber berichten, dass sie sowohl beim Veteranen-Turnier wie beim Jugend-Turnier um den Volksbank-Cup einige der Siegerpreise für sich behalten konnten. So belegte Co-Trainer Bodo von der Trenck sowohl im Florett wie auch im Degen in seiner Altersklasse den ersten Platz. Utz Riemer machte es ihm bei den über 50-jährigen im Degenwettbewerb nach. Und bei den Kindern sorgte Sonnwin Franz in der Konkurrenz der U-11-Jungen für einen „Heimsieg“ der RTV-Fechter.