Unterschiedliche Turniertage im Herren- und Damendegen machten eine getrennte Anreise von Julius Ruppenthal und Philine Kaltenbach (Waldkirch) mit ihren Trainern erforderlich. Der 16-Jährige durch die Corona-Pause immer noch aktueller deutscher B-Jugend Meister von 2019 musste mit seinem Vater und südbadischen Landestrainer Jörg Ruppenthal den Flieger in Basel über München nach Wien nehmen, um von dort mit dem Bus in die slowakische Hauptstadt zu kommen. Ähnlich erging es der letzten Bronzemedaillengewinnerin der deutschen B-Jugend Meisterschaften, Philine Kaltenbach. In Begleitung ihres Vereinstrainers Andy Langenbacher fuhr sie nach Zürich, um dort in den Flieger nach Wien zu steigen. Mit einem Mietwagen legten sie das letzte Stück in die Stadt an der slowakischen Donau zurück.
Über Grenoble, Kopenhagen nach Bratislava
Mit einem gewissen Optimismus gingen sie in das vorletzte für die DFB-Rangliste zählende U17-Degenturnier. Platz 54 in Kopenhagen, Rang 35 in Grenoble und zuvor zwei 3. Plätze bei deutschen Turnieren stimmten den SVW-Fechter doch etwas zuversichtlich. Doch nach der Ernüchterung mit Platz 163 bei einem Teilnehmerfeld von 286 war der Kommentar von Julius Ruppenthal kurz und knapp „Da habe ich mir mehr erhofft“. Es war ein kleiner Rückschlag so wie schon mal bei einem Turnier in Heidenheim im vergangenen Oktober. Es lief in Bratislava einfach nicht so gut. Schon in der Vorrunde handelte er sich zwei vermeidbare Niederlagen ein, die ihm eine bessere Setzrunde verhinderte. In der Direktausscheidung kam der 16-jährige Gymnasiast zu spät ins Gefecht und lag fast aussichtslos mit 3:10 gegen Lev Maistrenko (Ukraine) zurück, gegen den er schon vor wenigen Wochen in Kopenhagen verloren hat. Ruppenthal fing sich dann aber, startete eine furiose Aufholjagd, unterlag letztendlich dann doch mit 12:15 Treffern.
Im deutschen U17-Nationalteam
Zusammen mit Matthew Bülau (Heidenheim, 1. der deutschen Rangliste), Jakob Stange (Solingen, 2.) und Ole Petersen (Altenburg, 3.) startete Julius Ruppenthal mit der deutschen Mannschaft und errangen den 11. Platz. Im Achtelfinale mussten sie sich dem späteren Sieger Italien mit 37:45 Treffern geschlagen geben. Im letzten Platzierungsgefecht gewann Deutschland I gegen die USA II und wurde Elfter. Nach dem weniger erfolgreichen Einzelwettbewerb auf dem Heimflug nochmals ein Aufreger, als der SVW-Fechter in Basel ohne seine Fechttasche die letzten Kilometer nach Waldkirch antreten musste. Inzwischen ist sie wieder aufgetaucht und angekommen.
Kaltenbach in der KO-Runde knapp gescheitert
Bei 241 Teilnehmern aus ganz Europa hat Philine Kaltenbach in der Vorrunde gegen Gegnerinnen aus Israel, Tschechien, Italien und Russland sehr gut gefochten, so ihr Vereinstrainer Andy Langenbacher und erreichte die Direktausscheidung als K.O.-Runde. Gegen die Französin Agate Deschamps verwandelte die 15-jährige Gymnasiastin einen Rückstand in eine 14:12 Führung. Den Sieg vor Augen verkrampfte sie, focht wie blockiert und kassierte eine bittere 14:15 Niederlage, so ihr Coach. Hätte sie ihr Gefecht so wie bisher weitergefochten, hätte sie gewonnen und in der nächsten Runde gestanden. So musste sich die SVW-Nachwuchsfechterin mit dem 142. Rang zufriedengeben. Ihr folgte auf Platz 178 die IG-Kaderfechterin Isabella Zwicker vom FC Konstanz.
Zufrieden zeigte sich Langenbacher mit dem Auftreten in der 2. Mannschaft des deutschen Teams. Philine focht aktiv auf der Planche, habe angegriffen und gekämpft. Doch zu mehr als den 20. Platz für Deutschland II hat es nicht gereicht.