Bei der Siegerehrung des "Er-und-Sie"-Turniers der RTV-Fechter war die Zufriedenheit bei den Teilnehmern wie den Organisatoren einhellig.
Überrascht vom Erfolg zeigte sich die Fechtabteilung des RTV, als sich die letzten Gäste ihres sportlichen Starts ins Geburtstagsjahr verabschiedet hatten. Harmonisch und mit viel Spaß hatten zuvor Fechterinnen und Fechter an einem „Paar-Turnier“ teilgenommen, bei dem vor allem der Spaß am Fechten betont wurde.
Schon am Samstagabend hatte die gewohnt zuverlässige Kern-Truppe der Abteilung in der RTV-Halle den Wettkampf vorbereitet. „Die Kupferbahnen zu verspannen, sodass sie wirklich glatt liegen und niemand rutscht, ist aufwändig. Auch die Elektrik muss stimmen, wenn die Teilnehmer eintreffen“, erläutert Sportwart Rainer Volk den notwendigen Einsatz vorab. Aber die Freiwilligen sind inzwischen eingespielt und wissen, welche Schrauben gedreht und wie die Klebebänder verlegt werden müssen.
Die Anregung, das 100jährige Bestehen der RTV-Fechter mit einem ungewöhnlichen Turnier zu beginnen, kam von Abteilungschefin Susanne Jung. Sie hatte wegen einer Erkrankung bedauerlicherweise vom Arzt ein „Sportverbot“ erhalten, wuselte aber in Halle im Cafeteria-Bereich und kümmerte sich um die Sieger-Urkunden.
Da „Paar-Turniere“ (ein Team besteht aus einer Frau und einem Mann) selten veranstaltet werden, war durchaus ungewiss, wie viele Anmeldungen zu erwarten waren. „Dass jemand aus Hamburg kommen würde und ein Fechter-Pärchen aus Aachen hätte ich nicht gedacht“, zeigte sich die Oberfechterin überrascht. Als sehr positiv wertete das Orga-Team die zahlreichen Meldungen aus dem regionalen Südbadischen Fechterbund, unter anderem aus Offenburg, Freiburg und Rheinfelden.
Von 11 Uhr am Sonntag bis in den Nachmittag standen am Ende 13 Teams auf den Bahnen – nach dem Modus „Jeder gegen Jeden“. „Wir haben – nicht nur wegen des Jubiläums – in zwei Kategorien gewertet – U-100 und Ü-100. Denn wenn zwei über 60jährige gegen zwei 20jährige kämpfen, ist das so besser“, sagte Sportwart Volk zu den Regeln.
Gegen 15.30 Uhr stand das Ergebnis fest. Bei den ‚Jungen‘ siegte das Team des Aachener FC, das mit einem Weinpräsent die Heimreise antreten konnte. Bei den ‚Senioren‘ gewannen Georg Schmidt-Thomée und Julia Brasche vom Heidelberger FC, die sich für das Turnier den Namen „Hänsel & Gretel“ gegeben hatten. „Mit dieser launigen Aktion wollten wir betonen, dass heute der Spaß im Vordergrund stand“, so Susanne Jung.
„Ihr seid im Zeitplan geblieben, wir hatten wirklich Spaß – Super-Organisation!“ erhielten die RTV-Fechter allenthalben Lob für ihre Mühe. Offensichtlich herrscht seitens anderer Vereine durchaus Nachfrage nach derlei Gelegenheiten, dem Fechtsport zu frönen. „Wir begreifen das als Anregung, auch im nächsten Jahr eine Veranstaltung dieser Art zu organisieren“, erwiderte der Sportwart das Echo der Teilnehmer. Soll wohl heißen: Wenn sich in der Abteilung weiter Helfer finden, stehen die Chancen gut. Allerdings darf dieser Punkt nicht zu leicht genommen werden. Selbstkritisch hieß es unter den RTV-Fechtern hinterher: Dass wir bei unserem Jubiläumsturnier nur mit zwei Teams dabei waren, ist nicht befriedigend.